Bauanleitungen für LARP-Polsterwaffen
  Allgemeines zum Bau und Material
 
Hier gibts Infos zu:

Pflege von Latex-Waffen

Der geeignete Schaumstoff
Zum Kleber
Tipps zum Schmirgeln
Der Kernstab
Spitzensicherung
Griffwicklung

Mengenangaben: Hierbei tue ich mich äußerst schwer, sorry dafür. In der Regel baue/latexe ich 5 Waffen auf einmal. (So viele passen zum Trocknen an meine Halterung) Dabei ist üblicherweise zumindest eine recht ausgefallene Waffe dabei, die dann meistens auch höheren Materialaufwand hat. Das ganze macht es mir recht schwer Material abzuschätzen. Höchstens nachdem Bauen kann ich eigentlich so einigermaßen schätzen wie viel Material es war.

Vorüberlegungen / Anmerkungen: Top
Zum Bau der eigenen Polsterwaffe braucht man Material, Werkezeug, Platz und Zeit. Wenn man mur eine einzelne oder vielleicht zwei Waffen baut, die zudem noch eher schlicht sind, so wird man vermutlich nicht gerade günstiger bleiben, als eine einfache Waffe aus dem Handel zu kaufen. Überlegt euch also vorher, was ihr vorhabt und ob sich der Eigenbau für euch lohnt. Aufwändigere Polsterwaffen sind in der Regel teurer und lohnen daher den Aufwand eher als ganz schlichte. Den gewissen individuellen Touch bekommt man imho nur mit selbstgebauten Waffen. Mit der Übung werden eure Waffen immer besser und können schon recht bald mit den gekauften Produkten konkurrieren. Von Tapewaffen halte ich nichts, die sehen zum einen nicht gut aus und zum anderen sind sie imho zu hart und haben oft fiese Klebeband-Kanten.

Rechenbeispiel: Wunschwaffe: 1 einfaches Kurzschwert bekommt man für ca 40€ fertig zu kaufen
Baumaterial: Kernstab ca 4-5€ + 1 dicke Matte 7-8€ + 1 dünne Matte 6-7€ + Dose Kleber ca. 10€ + Latex 7-8€, da sind wir im schlimmsten Fall bei 38€ ohne Farbe, Schutzschicht und Werkzeuge. Natürlich bleiben diverse Reste übrig. Sehen wir uns das ganze mal für ein paar mehr Schwerter an, sagen wir mal 5 Stück. Eine dicke Matte und eine dünne Matte reichen noch gerade so eben; ca 15€. 5 Kernstäbe 25€. Eine große Dose Kleber dürfte etwas knapp werden, könnte aber langen. 10€. Latexmenge komme ich gerade nicht drauf, ich schätze zwei Liter reichen aus. 16€ --> 66€ im Gegensatz zu jetzt 200€ beim Kauf von 5 fertigen Schwertern. Schutzlack, Farben, Wechselklingen, Pinsel usw. habe ich jetzt nicht berücksichtigt, das Beispiel stimmt also nicht so ganz, zeigt aber jedoch einen deutlichen Trend.

Pflege von Latex-Waffen: Top
Die Waffe sollte zumindest mit Talkumpuder behandelt werden, aber das sieht nicht so schön aus. Schöner und meiner Meinung nach besser ist Silikonspray. (bekommt man im Baumarkt oder KFZ Handel) Nach der Fertigstellung der Waffe, diese mit dem Silikonspray einsprühen und ggf. anschließend noch Talkumpuder einreiben. Öl- oder fetthaltige Mittel sollte man besser nicht verwendene, die können das Latex angreifen.
Waffen sollten nicht zu lange in der Sonne rumliegen oder im aufgeheizten Auto gelagert werden. Schwerter u.ä. werden nicht auf die Spitze gestellt, das tut der nämlich gar nicht gut. Bei der Lagerung der Waffen sollte man darauf achten, dass sie auf keiner Kante o.ä. liegen.

Der geeignete Schaumstoff: Top
Als Polsterung für unsere Waffen sind geschlossenzellige Schaumstoffmatten geeignet, die auf Schlagabsorption ausgelegt wurden. Namentlich sind hier Plastazote und Evazote zu nennen. Evazote ist etwas weicher und imho schlechter zu schneiden. Insgesamt würde ich die Wahl in erster Linie als Geschmacksfrage sehen. Bei Evazote ist die Polsterwirkung etwas geringer, wenn der Schlag mal aus Versehen nicht ausreichend gebremst ist. Die passenden Matten erhält man in verschiedenen LARP-Geschäften. Früher habe ich immer den PZ 45 aus der Schatzkammer genommen, den gibt es jetzt wieder und zwar bei "wyvern". Die Matten anderer Anbieter sind auch geeignet, aber der PZ45 war mir am liebsten. Die 45 steht dabei für das Raumgewicht. Für Hammerköpfe o.a. sollte man weicheren nehmen, der hat in der Regel dann ein niedrigeres Raumgewicht in kg pro m³. Insbesondere für Schwerter und andere relativ schmale Waffen, sollte man darauf achten, dass dieses nicht zu niedrig ist, ansonsten ist der Kernstab nicht ausreichend abgepolstert. Weniger als 33kg/m³ würde ich überhaupt nicht nehmen und für Schwerter finde ich das auch schon ungeeignet.

Zum Kleber: Top
Der beste momentan in Deutschland erhältliche Kleber ist meiner Meinung nach Akemix 15 Kontaktkleber der Firma Akemi, ich bin ursprünglich per Zufall daran gekommen, der wird wohl normalerweise im KFZ Bereich verwendet. Einfach mal nach Anbietern im Netz forschen. Man kann den Kleber mit Spachtel, Pinsel oder Brotmesser auftragen. Die besten Klebeeffekte bekommt man, wenn man den Kleber beidseitig dünn aufträgt und ca.15 Minuten antrocknen lässt (bis es sich nicht mehr klebrig anfühlt). Da ich immer recht ungeduldig hierbei bin, habe ich mir angewöhnt einen Wecker zu stellen. Dann mit möglichst hohem Druck die Teile aneinander presst, es reicht sich mit seinem gesammten Gewicht draufzustützen (an allen Stellen natürlich). Dieses Prinzip gilt auch für die anderen von mir getesteten Kleber, nur die Trocknungszeit variiert etwas. (Pattex eher 10min)
Für den Waffenbau sind auch der Pattex Compakt oder Pattex Classic bzw. Pattex Hochwärmefest halbwegs geeignet. Es gibt wohl die Möglichkeit den Kleber zum Überziehen der Waffen vor dem Latexen mit Nitroverdünnung  oder Universalverdünnung zu verdünnen. Pattex Hochwärmefest oder den Akemix15 habe ich z.B. mit Universalverdünnung ca 2Teile Kleber ein Teil Verdünnung angemischt und sauber mit dem Pinsel auftragen können. Das geht mit dem Pattex Hochwärmefest etwas besser als mit dem Akemix, da letzterer schneller zum Knubbel bilden neigt. Alternativ kann man wohl den Lederkleber Kövulfix verwenden um die Waffen zu bauen, aber der ist deutlich teurer, daher habe ich den bisher nicht getestet, soll aber besser sein als der Pattex. Früher habe ich Dunlop S758 Adhesive benutzt, den gabs damals in der Schatzkammer, aber die gibts ja leider nicht mehr, einen anderen Anbieter habe ich nicht gefunden. Allerdings ist mir der Akemix mittlerweile auch lieber. Ich habe gehört, dass 3M Scotch-Grip 10 (ehemals Fastbond) ebenfalls geeignet sein soll.
Ungeeignet sind alle Kleber, die nach der Trocknung nicht mehr flexibel sind. Mir sind schon Anleitungen mit Holzleim oder Sekundenkleber begegnet, lasst das mal schön bleiben. Auch den Pattex Transparent halte ich für unbrauchbar, da er imho weniger Klebekraft hat und außerdem nicht flexibel genug ist.

Tipps zum Schmirgeln: Top
Wenn man den Schaumstoff mit Schmirgelpapier bearbeitet hat, dann ist er an den geschliffenen Stellen fusselig. Mit einem Feuerzeug kann man diese Fusseln wegbrennen, man muss allerdings sehr vorsichtig dabei vorgehen und die Flamme nur kurz an den Schaumstoff kommen lassen, auch hier entstehen wieder giftige Dämpfe. Kanten kann man auch mit nem Dremel ganz gut bearbeiten, es gibt hin und wieder beim Aldi eine Billigvariante davon.

Großer Beliebtheit erfreut sich auch ein Bandschleifer, um z.B. die Schneiden nachzuschleifen. Vorteil hierbei ist, dass durch die hohe Geschwindigkeit weniger Fussel entstehen. Außerdem kann es beim Schleifen von Hand dazu kommen, dass die Klebekante weniger abgeschliffen wird, als der Schaumstoff. Dies wird beim Wegbrennen zum Teil noch verstärkt. Dann sieht man manchmal noch nach dem Latexen die "Klebenaht". Nachteil beim Bandschleifer ist die Gefahr zu viel Material wegzunehmen. Es bedarf sicherlich einiger Übung bis man damit zurechtkommt.

Der Kernstab: Top
Als Kernstab eignen sich meiner Meinung nach nur GFK-Stäbe (Glasfaserverstärkter Kunststoff) oder CFK-Stäbe (Kohlefaserverstärkter Kunsstoff), im LARP Handel bekommt man eigentlich immer die richtigen. Diese Stäbe gibt es in rund oder eckig, ich bevorzuge die eckigen (10mm*12mm) oder (8mm*10mm) für alle Arten von Schwertern, Äxten usw., bei übergroßen Keulen oder Kampfstäben sollte man aber die dickeren runden Stäbe nehmen.

Holz, Bambus, PVC-Rohre/-Stangen usw. halte ich alles für ungeeignet. Die Sachen sind im besten Fall ungeeignet und halten nicht richtig und im schlimmsten Fall gefährlich. Holz z.B. kann ganz ungünstig splittern/reißen wodurch der Kern mit einer gefährlichen scharfen Kante/Spitze aus dem Schaumstoff treten kann.

Der Kernstab kann mit einer Metallsäge auf die passende Länge gekürzt werden.  Die Kanten an beiden Enden des Kernstabes sollte man mit Schmirgelpapier etwas abrunden, so dass keine scharfen Ecken und Kanten mehr vorhanden sind. Beim Sägen oder Schleifen von GFK bzw. CFK sollte der Staub möglichst nicht eingeatmet werden, das ist recht ungesund.

Spitzensicherung:   Top
Es gibt mehrere Möglichkeiten die Kernstabspitze abzusichern, damit sie sich nicht durch den Schaumstoff drücken kann. Die Minimallösung ist beim Schwert beschrieben, hier wird nur ein Stück Leder so aufgeklebt, dass es das Kernstabende und einen Teil Schaumstoff rundherum bedeckt. Dies erscheint im ersten Moment kaum Effelt zu haben, das täuscht allerdings. Wenn die Klingenspitze stark umgebogen (abgeknickt) wird kann normalerweise der Kernstab seitlich austreten, durch die Lederschicht wird das verhindert.
Manchmal ist es sinnvoll den Kernstab mit einem Stück Gartenschlauch zu sichern, insbesondere bei runden Kernstäben ist das nicht schlecht, dazu nimmt man einen Gummischlauch mit Gewebe (ca. 5cm lang) der erst mal nicht über den Kernstab passt, den erwärmt man mit einem Fön, schmiert etwas Kleber auf den Kernstab und schiebt den erwärmten Schlauch bis etwa zur Hälfte über das Ende des Kernstabs.
Der Kernstab kann auch vor seinem eigentlichen Einsatz zusätzlich zur ersten Methode abgesichert werden, dazu verlängert man den Kernstab an der Spitze um 1,5 bis 2cm mit einem flexiblen Material und wickelt/klebt einen Streifen Leder oder Tape um diese Verlängerung und etwa 2cm des Stabs. Als Verlängerung eignen sich z.B. Gummi, unser normaler Schaumstoff, ein Lederröllchen oder ein abgeschnittenes Stück von diesen Heißkleberstäben. Achtet darauf, dass die Umwicklung nicht zu dick wird.
Auch an der Knaufseite muss der Kernstab abgesichert werden.

Griffwicklung: Top
In den Anleitungen der einzelnen Waffen ist die Griffwicklung mit Schaumstoff beschrieben, bei Waffen deren Griff nie in Kontakt mit dem Gegner kommen, muss dieser nicht unbedingt auf diese Art gemacht werden. Bei solchen Waffen, z.B. Schwerter, kann man den Griff auch z.B. mit Teppich wickeln (selbes Prinzip wie bei der Schaumstoffwicklung). Auch Wicklungen mit diversen Schnüren habe ich schon gesehen, ist hauptsächlich eine Geschmacksfrage. Der Griff ist dann fester, meiner Meinung nach kann man die Waffe dann angenehmer führen.
 
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